Projektdaten

Adresse:  Hessgasse 1, 1010 Wien

Bauzeit:  04/2011 – 07/2012

Grundstücksfläche:  689 m²

BGF:  5.436 m²

NNFI:  4.208 m²

Herstellungskosten:  7,5 Mio. €

Generalplanung:  DI Plessing und Arch. Malinov mit KS Ingenieure

Künstlerische Gestaltung:  L-M-Architekten, Arch. Messner

Projektbeschreibung

Die bestehenden Büroflächen, vom Erdgeschoß bis in das 4. Obergeschoß, wurden saniert und auf einen zeitgemäßen Standard, entsprechend dem Standort des Hauses, angehoben. Das bestehende Dach wurde abgetragen und durch eine Stahlbetonkonstruktion ersetzt. Dadurch entstanden hochwertige Dach-Stadtbüros im 5. OG und in den 2 neuen Dachgeschoßen mit einer allgemein zugänglichen Dachterrasse sowie 2 Terrassen, die an die Ecktürme angrenzen.

Die Grundrisse in den einzelnen Etagen sind so konzipiert, dass generell zwei unabhängige Nutzer ein Geschoß besiedeln könnten. Derzeit wird das gesamte Gebäude von einem Mieter, der Liechtensteinischen Landesbank Österreich, genutzt.

Das Foyer wurde durch das Entfernen einer Wand um eine Achse verbreitert. Durch diese Maßnahme wurde ein großzügiger Eingangsbereich geschaffen. Die Aus­stattung dieses Eingangsbereiches wurde, da keine historischen Quellen vorlagen, in Anlehnung an typisch wienerische Foyers, beispielsweise der Manufaktur Brüder Schwadron, ausgeführt. Dieser Tradition folgend wurden Boden-, Wand- und Decken­gestaltung sorgfältig aufeinander abgestimmt.

Auch das bestehende Stiegenhaus wurde saniert. Im Stiegenhaus-Auge wurde ein behindertengerechter Aufzug eingebaut. Der Keller wurde so saniert und klimatisiert, dass er als Veranstaltungsraum, als Lager und als Archiv genutzt werden kann.

Im Innenhof wurde ein Bereich mit Grünpflanzen angelegt. Durch eine Schrägverglasung am Rande der Pflanztröge gelangt Tageslicht in den darunter liegenden Veranstaltungsraum.

In der Nacht werden Fassaden und Gehsteig akzentuiert beleuchtet.

Charakteristik des Gebäudes

Das Gebäude stellt den Abschluss einer Blockbebauung dar und weist somit drei Schauseiten auf. Die gesamte Sockelzone ist, im Gegensatz zu den meisten Bauten des 1. Bezirks, nie durch nachträgliche Umbauten zerstört worden. Der Gesamteindruck des Gebäudes ist solide und homogen, wie der eines “florentinischen Palazzos“.

Hervorzuheben ist die unmittelbare Nähe des Juridicums, von Prof. Hiesmayr geplant, zu dem eine direkte Sichtbeziehung besteht. Die Nachbarschaft dieser Architekturikone wurde als Chance gesehen, auch beim Umbau des historischen Gebäudes Hessgasse 1 eine zeitgemäße Gestaltung umzusetzen.